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Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät

Bayreuth Institute for American Studies (BIFAS)

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Workshop: Auto/Biographie & Gender: Fakt, Fake, Fiktion

1.-2. Oktober 2020 (VERSCHOBEN, ursprünglich 17.-18. Juli 2020)
Universität Bayreuth

Der neunte Workshop des Arbeitskreises Biographie und Geschlecht fördert den interdisziplinären Austausch von Nachwuchswissenschaftler*innen und beschäftigt sich in diesem Jahr mit Projekten zum Thema

Auto/Biographie und Gender: Fakt, Fake, Fiktion.

Die Teilnehmenden erörtern verschiedene Teilaspekte des Forschungskomplexes mit Fokus auf Geschlecht und methodische sowie ästhetische Fragestellungen.

Der Workshop geht dabei davon aus, dass das Spannungsverhältnis von Fiktion und Fake, Fälschung und Fakt sowohl in der biographischen Forschung als auch für die Auseinandersetzung mit autobiographischem Schreiben von zentraler Bedeutung ist. Der Literaturwissenschaftler Philip Lejeune beispielsweise definiert 1975 den „autobiographischen Pakt“ zwischen Autor*in und Leser*innen als die Übereinkunft, dass in einer Autobiographie (ausschließlich) über wahre Begebenheiten aus dem Autor*innen-Leben erzählt wird. Wenig später revidiert er dies angesichts der unvermeidlichen fiktionalen Anteile jeder Form literarischen Schreibens:
“In spite of the fact that autobiography is impossible, this in no way prevents it from existing“ („The Autobiographical Pact [bis]“). Ähnlich konstatiert Dee Garrison für das biographische Forschen und Schreiben die Unumgänglichkeit, auf „techniques of the novelist“ (und damit narrative/fiktionale Anteile) zurückzugreifen („Two Roads Taken“ in: The Challenge of Feminist Biography).

Der Workshop möchte deswegen Raum dafür geben, das Verhältnis von Authentizität und historischer Wahrheit in unterschiedlichen Forschungsprojekten zu beleuchten: Wie verhält es sich mit der Verwendung von autobiographischem Schreiben als historischer Quelle und der Verwendung historischer Quellen für die Analyse literarischen Schreibens? Welchen Zugang fordern autobiographische Fiktion und fake memoirs? Wie schreibt man die Biographie von Fälscher*innen? Kann Fiktion als historische Quelle für biographische Forschung dienen? Gibt es eine Geschichte des gefälschten Archivmaterials? Wie gestaltet sich das Verhältnis von Geschlecht zu Authentizität/Wahrheit und Fiktion/Täuschung? Gehen Frauen und Männer in historischer Perspektive auf unterschiedliche Weise mit Fälschung und Fälschungsvorwürfen in life writing um?
Wie nähert man sich sozio-historisch und kulturell kontextspezifischen Vorstellungen von Fakt und Fiktion an? Welche (authentifizierende) Bedeutung haben Para- und Metatexte?

Der zweitägige Workshop beginnt mit einem Vortrag von Prof. Dr. Antje Kley (FAU Erlangen-Nürnberg), an den sich eine gemeinsame Lektüre- und Diskussionseinheit anschließt. Am zweiten Tag werden Projekte vorgestellt und in der Runde aller interessierten Teilnehmenden aus verschiedenen Disziplinen (z.B. Kulturwissenschaft, Literaturwissenschaft, Musikwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Soziologie) diskutiert.


Reise- und Aufenthaltskosten können leider nicht übernommen werden.

Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Katrin Horn

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